Nachfolgend informieren wir Sie über Neuigkeiten in den Wiederaufforstungsbereichen mit internen Namen „Tino“ und „Trocadero“ (Baumnummern 246-902). Zudem erhalten Sie Fotos vom Gesamtwald und eine kurze Erklärung dazu, wie Baumhöhlen entstehen.
Kontrollgang durch Wiederaufforstungsbereiche
Insbesondere im ersten Abschnitt „Tino“, wo die Bäume bereits um die acht Jahre alt sind, zeigt sich ein beeindruckendes Bild. Alle Bäume sind kräftig und das Kronendach ist weitgehend geschlossen. Stellenweise dringt nur noch wenig Licht zum Boden und durch herabfallende Blätter hat sich eine Hummusschicht gebildet.
Beste Vorraussetzungen dafür, dass sich mittelfristig auch bodennaher Bewuchs einstellt und die Biodiversität verbessert.
Aktuell blühen einige der Waldmandelbäume im ersten Abschnitt, was eine Vielzahl an Bienen, Kolibries und Schmetterlingen anzieht.
Einzelne Waldmandelbäume haben eine vollausgebildete Baumkrone und ringsherum auf dem Boden finden sich kleine Waldmandelbäume, die aus den herabfallenden Früchten entstanden sind.
Der Sandbüchsenbaum mit der Nummer 267 gibt mit seinem mächtigen, mit Stacheln überzogenen Stamm eine imposante Erscheinung ab. Auch hier werden Früchte produziert.
Ganz in der Nähe liefern zwei Mombinpflaumenbäume mit vergleichbarem Stammumfang wohlriechende, auch für den Menschen genießbare Früchte. Sie liegen überall auf dem Waldboden verteilt herum, viele bereits von Vögeln angeknabbert.
100 m Luftlinie entfernt befindet sich der wilde Cashewbaum mit der Nummer 477. Dieser Baum hat bereits mehrfach geblüht und Früchte produziert und zeichnet sich durch seinen „Dreifachstamm“ (Furkation) aus. Sein Standort neben einer natürlichen Wasserablaufrinne wird ihn stets mit ausreichend Wasser versorgt haben, was sein schnelles Wachstum befördert haben wird. Auch für genügend Sonne ist an dieser leicht abfallenden Hügellage gesorgt.
Weiter oberhalb unter den jüngeren Bäumen befindet sich der Tabakbaum 641. Hier wurde bereits ein Wurzelreißer ausgebildet, welcher bei einem eventuellen Schaden des Mutterbaumes selbst schnell groß und stark werden kann. In aller Regel bilden sich hier Horste, also lokal beschränkte Ansammlungen der gleichen Art von Trieben mit einem Mutterbaum.
Ganz am Ende zur Grundstücksgrenze hin konnten wir feststellen, dass mindestens zwei Sperberbäume Früchte produzieren. Dies geschieht in einer Art flachen Bohne. Sind die Früchte reif, wird die Spannung der beiden Schalen der Bohne freigesetzt, in dem sie aufreißen. Dabei werden die Samen in verschiedene Richtungen geschleudert.
Wie entstehen Höhlen in Bäumen?
Generell bleibt festzuhalten, dass an vielen Stämmen bereits absehbar ist, dass die Ausbildung von für den großen Soldatenara wichtigen Baumhöhlen erfolgen wird. In den Bildern unten können Sie gut erkennen, wie dies vonstatten geht. Im ersten sehen Sie dass der Baum zwei Stämme ausgebildet hat, die sich ineinander verwachsen. Dort, wo beide zusammenstoßen wird im Laufe der Zeit, wenn die Stämme einen größeren Durchmesser bekommen, ein Hohlraum entstehen. Im anderen Bild ist ein abgebrochener, kleiner Ast sichtbar. Zu erwarten wäre, dass Termiten das vom Ast verbleibende Totholz entfernen und die Kavität weiter ausbauen. Mit zunehmendem Baumwachstum wird sich das Loch noch vergrößern.
Die entstehenden Hohlräume können dann entsprechend von Tieren genutzt werden.
Bei unserem Besuch konnten wir neben verschiedenen Vögeln auch den blauen Morphofalter (Morpho peleides) und einen fingernagelgroßen Frosch sehen.
Hier ein Bild davon.
Gesamtansicht und Schlussfolgerung
Von der in Luftlinie naheliegenden Straße aus gesehen, kann man unseren Wald gut oberhalb des Kahlschlages erkennen. Ich vermute, dass der Nachbar auf der freigemachten Fläche Mais oder Bohnen anpflanzen möchte. Von dort vertriebene Tiere können in unserem Wald Unterschupf finden. Mitunter hilft der zusätzliche Sonneneintrag unseren Bäumen beim Wachstum.
Ich lassen Ihnen hier zwei Aufnahmen da, eine davon eine Nahaufnahme.
Es bleibt festzuhalten, dass alleine die Vielzahl der gepflanzten Bäume (über 56 Arten) die Artenvielfalt in der Region bereichert. Das Zusammenspiel dieser Bäume führt zu einem starken Wachstum und früher Fruchtproduktion, so dass sich schnell Tiere ansiedeln, welche hiervon profitieren.
Mittelfristig wird sich auch die Artenvielfalt der Tiere weiter verbessern, insbesondere auch über eine Anbindung an Primärwald an einer Grundstücksgrenze und einen Fluss mit altem Baumbestand an einer weiteren.
Sehr tolles Projekt, weiter so…..
Ich freue mich immer wieder über Neuigkeiten und dass es vorangeht.
Ein Besuch steht noch auf meiner Wunschliste.