Regenwald aufforsten

Studie bescheinigt Wiederaufforstungen großes Potential bei CO₂ Aufnahme

Am vergangenen Donnerstag veröffentlichte die ETH Zürich eine Studie darüber, dass großflächige Aufforstungen auf der Welt etwa zwei Drittel der menschengemachten CO₂ Emissionen aufnehmen könnten.
Dies sei die effektivste Maßnahme gegen den Klimawandel.

Wir alle wussten, dass die Aufforstung der Wälder einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten könnte, aber bislang war unklar, wie gross der Effekt wäre. Unsere Studie zeigt deutlich, dass Flächen zu bewalden derzeit die beste verfügbare Lösung gegen den Klimawandel ist. Allerdings müssen wir schnell handeln, denn es wird Jahrzehnte dauern, bis die Wälder reifen und ihr Potenzial als natürliche CO2-Speicher ausschöpfen.

ETH-Professor Tom Crowther, Mitautor der Studie
wiederaufforsten_regenwald
Unser Mitarbeiter Ariel pflanzt einen Tempisque Baum.

Dies ist also die zweite Studie der ETH Zürich, die unser Konzept für Wiederaufforstung als zielführend beschreibt.
Während diese Studie den Effekt der von uns gepflanzten Regenwaldbäume für die CO2-Pufferung hervorhebt, ging es in der Studie von Anfang 2017 darum, dass es notwendig ist, bestimmte Regenwaldbäume erst in einer Baumschule zu ziehen und diese dann aktiv zu pflanzen.
In der damaligen Studie (Ismail S et al. Evaluating realized seed dispersal across fragmented tropical landscapes […]New Phytologist 2017) wurde DNA von 235 untersucht und mit der von Keimlingen im gleichen Gebiet verglichen.
Dabei zeigte sich, dass Baumarten mit großen Früchten, welche von Vögeln verteilt werden, aktiv aufgeforstet werden müssten.
Denn die Keimlinge sprössen höchstens 200 Meter vom Mutterbaum entfernt, könnten also nicht genügend weit in fragmentierten Regenwaldgebieten verteilt werden ohne das Zutun des Menschen.

Damit Regenwald-Aufforstungsprojekte erfolgreich sind, muss man ein besonderes Augenmerk auf diese Bäume richten. Will man ihre Verbreitung fördern, gibt es keinen anderen Weg, als ihre Samen zu sammeln, Baumschulen einzurichten und später die Jungbäume aktiv zu pflanzen.

Chris Kettle, Wissenschaftler am Institut für terrestrische Ökosysteme der ETH Zürich
windverteilbare Samen Regenwaldbaum
Die Samen des dickbäuchigen Kapok Baumes werden mit dem Wind verteilt.

Zur Eingrenzung: Regenwaldbäume in Costa Rica verfügen über sehr viele verschiedene Samenverteilungsmechanismen. Während der Sandbüchsenbaum (Hura crepitans) und der Sperberbaum (Pentaclethra macroloba) auf spektakuläre Verteilung per explodierender Früchten setzen, verteilen andere Bäume wie der dickbäuchige Kapok Baum (Pseudobombax septenatum) oder die Spanische Zeder (Cedrela odorata) die Samen mit dem Wind. Auch über Flüsse und das Meer werden Früchte von Regenwaldbäumen verteilt.
Natürlich werden auch Samen durch Säugetiere verteilt.
Zu den in der Studie genannten Bäume mit großen Früchten und Verteilung durch Vögel dürften unter anderem Chirikaner (Vantanea depleta), Goldnuss (Virola koschnyi) und Titorbaum (Sacoglottis trychogyna) zählen.

Tucan
Der Tukan ist ein wichtiger Verteiler von Samen im tropischen Regenwald Costa Ricas.

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