5 erstaunliche Dinge über Bananen und eine Anleitung zum Ernten

Die Banane – man sieht sie tagtäglich in deutschen Supermärkten. Sie gehört mittlerweile so sehr zu Deutschland wie der Apfel oder die Birne. Dabei gerät gerne in Vergessenheit, dass die Banane nur im tropischen Regenwald wächst.
Aus unserer Praxiserfahrung haben wir einige erstaunliche Fakten über die Banane zusammengestellt und stellen ihnen eine Anleitung zum Bananenernten zur Verfügung.
Wetten, dass sie diese Dinge nicht wußten?

Bananen wachsen nicht an Bäumen

Bananen (lateinisch: musa) wachsen nicht an Bäumen, sondern an „krautigen Pflanzen“. Die Scheinstämme von Bananen verholzen nämlich nicht, sondern bestehen aus vielen zusammengerollten Blättern.

Die krummen Früchte der Banane wachsen Richtung Himmel, nicht Richtung Boden

Bananen wachsen in Gruppen am Strunk. Meist bilden 5 oder mehr Bananen eine Gruppe oder eine „Hand“. Pro Büschel kann man mit 50 oder mehr Bananen rechnen.
Auf dem Bild kann man die Wachsrichtung gut erkennen.

Ein Bananenbüschel - die Bananen wachsen Richtung Himmel
Ein Bananenbüschel – die Bananen wachsen Richtung Himmel

In diesem Zusammenhang existiert eine schöne Anekdote aus Costa Rica. Beim Bau des Nationaltheaters in San José wurde 1897 ein Deckengemälde des italienischen Künstlers Aleardo Villa gefertigt. Das Gemälde mit dem Titel „Alegoría del café y el banano“ (Eine Allegorie stellt komplexe Sachverhalte in Bildern dar) wurde von der Zeitung USA Today 2014 als Teil der 10 schönsten Decken der Welt katalogisiert.
Während das Kunstwerk an sich wirklich sehenswert ist, hat sich ein Fehler eingeschlichen:
Ein Mann hält einen Bananenbüschel, bei dem der dicke Teil des Strunks auf der falschen Seite gemalt wurde. Vielleicht lag dem Künstler kein kompletter Büschel als Anschauungsobjekt vor.

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Die Rückseite des 5 Colones Schein von 1968 zeigt das Gemälde von Aleardo Villa. Dieser Schein wird als einer des schönsten der Welt angesehen.

Warum man Bananen grün ernten sollte

In der Regel werden Bananen auch zum Verzehr im Herstellerland grün geerntet. Warum ist das so?
Ganz einfach – reife Bananen schmecken nicht nur uns Menschen, sondern auch anderen Bewohnern des Regenwaldes. Vor allem Vögeln und Eichhörnchen. Affen kommen eher selten hinab zu den eher niedrigen Pflanzen.
Wer also zu lange wartet mit der Ernte könnte leer ausgehen.
Generell dürfen Bananen aber auch nicht zu früh geerntet werden, da sie sonst nicht nachreifen. Banane_selbst_ernten_6
Wenn die Pflanze ausgelaugt aussieht, sich zur Seite neigt und nur noch wenige frische Blätter hat, ist der Zeitpunkt zur Ernte gekommen (siehe die Pflanze links im Bild). Wenn einzelne Bananen des Büschels schon gelblich gefärbt sind, wird es höchste Zeit zu ernten.

Ein weiterer wichtiger Hinweis ist die Dicke des herzförmigen Blütenstandes. Während bei noch unreifen Bananenstrunken diese noch recht dick sind, verlieren sie im Laufe der Zeit an Gewicht und Dicke, denn die sogenannten Hochblätter fallen ab. Auf den beiden Bilder der Galerie unten hat man einen guten Vergleich zwischen einem dicken Blütenstand (hier noch nicht ernten) und einem sehr dünnen (erntebereit). Natürlich gehört auch etwas Erfahrung dazu, um die Sache korrekt einschätzen zu können.

Der Büschel wird dann an einem geschützten Ort an einer Schnur oder mit einem Haken an die Decke gehängt. Dort kann er dann nachreifen.

Wie pflanzt man Bananen?

Bananen wachsen aus Rizomen. D.h. aus einem Wurzelwerk, das von oben betrachtet Knuppel hat, welche später austreiben. Oft gibt es einige große „Mutterpflanzen“ und einige „Kinder“ in unmittelbarer Nähe zueinander. Wenn die „Mutterpflanze“ nach der Produktion von Früchten stirbt, haben die Kinder mehr Kraft, um zu wachsen.

Um nun Bananen umzupflanzen, muss man mit einem Spaten Teile des Rizomes heraustrennen. Man kann dazu jung ausgetriebene etwa 10cm große „Kinderpflanzen“ ausstechen, wenn man sich nicht sicher ist. In der Regel werden aber noch kleinere Teile genommen, die noch nicht ausgetrieben sind. Dabei wird die Außenhaut verletzt, was aber kein Problem darstellt. Wichtig ist das Vorhandensein einer Triebknospe in dem abgetrennten Teil.
Bananen Samen
Im Regenwald gräbt man dann ein relativ tiefes Loch, setzt den Teil des Rizomes hinein und bedeckt ihn locker mit Erde. Allerdings sollte das Loch nicht komplett mit Erde befüllt werden, damit sich Regenwasser besser im Loch sammeln kann. Später kann man noch Asche um das gepflanzte Rizom herum streuen.
Man sollte nicht mehr als 2 Hände Asche pro Loch nehmen (dabei Handschuhe tragen).

Die Asche dient sowohl als Dünger, als auch zum Abtöten von schädlichen Pilzen, die sich im Rizom ansiedeln könnten.
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Anleitung: Wie erntet man Bananen?

Dies tut man am besten mit einer scharfen Machete. Erst schlägt man locker in den Scheinstamm, so dass er sich unter der Last des Büschels langsam zur Erde neigt.

Dann ergreift man den Büschel zwischen dem kegelförmigen Rest des Blütenstandes und den Bananen, um zu verhindern, dass er auf dem Boden aufschlägt. Am sichersten ist es, wenn man den Büschel dann so weit runter zieht, dass er auf dem Boden liegt. Dann kann man bequem den Strunk oberhalb der Bananen durchschlagen wobei man die Verletzungsgefahr verringert, da man beide Hände frei hat.
Hiernach sollte man den Scheinstamm sauber diagonal mit der Machete abschlagen. Auf diese Weise kann Regen besser ablaufen und schädliche Pilze können nicht so leicht in das Rizom eindringen.
Wenn man die Bananen danach über eine längere Strecke transportieren möchte, empfiehlt es sich, die Hände vom Strunk abzutrennen. So kann man Gewicht sparen.
Man sollte dies einige Zeit vor dem Transport tun, da alle Teile der Bananenpflanze eine Art Milch absondern, die sehr klebrig ist und nur mit Öl, nicht aber mit Seife entfernt werden kann.
Wartet man einige Zeit, so trocknet diese Milch an den Schnittstellen und man hat weniger Sauerei beim Transport. Zum Trocknen sollten die Schnittstellen der Hände zum Boden gedreht werden.

Übrigens, wenn Sie den Reifeprozess Ihrer geernteten Bananen beschleuigen möchten, weil die Wetterlage gerade eher kühl ist (etwa Regenzeit in den Tropen), beachten Sie diesen Hinweis: Die Bananenhände reifen schneller, wenn Sie diese oberhalb des Wärmetauschers am hinteren Teil des Kühlschranks platzieren. Dort steigt warme Luft auf, welche von den Bananen aufgenommen wird. Gleiches gilt natürlich auch in Deutschland, wenn Sie die Bananen grün im Supermarkt gekauft haben und die Wartezeit bis zur Reife verkürzen möchten.

Ich hoffe, dass sie mit dieser Anleitung zum Bananenernten jede Menge dieser delikaten Früchte ernten werden können und einige interessante Fakten über Bananen gelernt haben.

8 Gedanken zu „5 erstaunliche Dinge über Bananen und eine Anleitung zum Ernten“

  1. Mit der Fotostrecke hab ich doch glatt meinen ersten Bananenbaum in Suriname fällen können.
    Super Tipps auch zum Exekutieren der Arbeit!
    Weiterhin fröhlich Bananenernte!

    1. Hätten Sie doch auch den Text gelesen.

      Sie können keinen Bananenbaum gefällt haben, weil es keine Bananenbäume gibt.

  2. Alles Banane, odda was?
    Interessant auch die Anegote zum Geldschein der Ticos. Ich züchte Bananen nur in der heimischen Stube konnte aber gute Infos aus dem Beitrag ziehen. Hatte mich schon immer gefragt, wie man diese Klebezeug des Strunkes abgekommt. Mit Öl! Danke!

  3. Hab mal 2 ganz junge stauden ohne wurzeln bekommen. hab beide in einen eimer mit normalen wasser gestellt und etwa nach 4-6 wochen hatten sie wurzeln. diese hab ich dann ganz normal in den boden eingegraben und brav täglich längere zeit bewässert. nun hab ich ja pflanze ungefähr 10- 15 jungpflanzen verschiedenster größen. jetzt tragen die ältesten bereits früchte wobei die eine bereits bald erntereif sind die andere aber erst jetzt zu blühen aufgehört hat. dazu muss ich sagen, sobald nur noch brlüten und sich keine sichtbaren babybananen zeigen schneide ich die weiter blüte ab. für mich war interessant wann ich die bananen abschneiden kann, das hat mir ihr bericht dankender weise zur kenntnis gebracht. was ich aber noch anführen muss, ich lebe in einem gesegneten gebiet, nähmlich auf der halbinsel akrotiri ein teil von kreta.

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